Harlachinger Zeitung | 07.06.2011
Gemeinsam arbeiten die beiden Freunde, Autor Ernst Kleemann (l.) und
Schauspieler Martin Gruber (r.) am liebsten. Foto: Woschée
Harlachinger Autor bringt Psycho-Thriller auf den Markt
Harlaching »Wenn ich an der Hochleite entlanglaufe und auf die Isar blicke, habe ich immer die besten Ideen«, erklärt Drehbuchautor Ernst Kleemann, der jetzt im Ellert-Reichert-Verlag einen Psychothriller herausgebracht hat. Der Harlachinger und Wahl-Berliner, der so bekannte Serien wie »Familie Dr. Kleist« geschrieben hat, hat sich mit seinem Roman »Malindi« einen Traum erfüllt und einen Krimi geschrieben.
Dabei hatte er, wie er schmunzelnd gesteht, wohl den schönsten
Arbeitsplatz in München, saß er doch mit seinem Laptop bewaffnet im
vergangenen Sommer nicht selten im schattigen Biergarten der Menterschwaige.
Während sich die Menschen um ihn herum mit Hendl und Bier vergnügten,
brütete er an der spannenden Story, die abwechselnd in Hamburg und Malindi,
einer Küstenstadt in Kenia spielt. Tatsächlich liegt dem Romanstoff eine
wahre Begebenheit zugrunde. »Ich lasse mich gerne von Zeitungsnotizen
inspirieren, die ich dann aber natürlich völlig frei ausgestalte«, erklärt
der Harlachinger Künstler.
Zum Inhalt seines Thrillers: Ein Besuch in
der Villa des Hamburger Tiefenpsychologen Marc Kessler schockiert die
Notärztin Helen Lechner: Sie kennt das Haus bis ins Detail, obwohl sie es
noch nie betreten hat. Was zunächst wie ein parapsychologisches Phänomen
erscheint, bekommt schon bald einen äußerst realen Hintergrund und führt
Marc und Helen auf der Suche nach der Wahrheit bis in den kenianischen
Küstenort Malindi, wo Helen unter der Sonne Afrikas von ihrer Vergangenheit
eingeholt und mit einem blutigen Geschehen konfrontiert wird, das ihr Leben
bis heute überschattet. Kleemann ist begeisterter Afrikafan, in Malindi, wo
der Roman seinem Höhepunkt entgegenstrebt, war der Harlachinger schon oft
und gerne.
Um die Figur des Marc Kessler so authentisch wie möglich
zu schildern, hat sich Kleemann häufig mit einem Psychiater aus Harlaching
getroffen, um sich von ihm über seinen Beruf erzählen zu lassen. Wie
Kleemann betonte, liegt ihm sehr daran, die Geschichte so glaubhaft wie
möglich zu schildern, um so die Spannung noch zu steigern. Sein erklärtes
Ziel ist es vor allem, den Leser zu unterhalten, ihm ein paar kurzweilige,
von wohligen Schauern durchzogene Stunden mit der Lektüre seines Buches zu
bereiten. »Ich habe rund 160 Drehbücher geschrieben, jetzt hatte ich einmal
Lust auf etwas Neues«, bekennt der 61-jährige Autor. Ein Buch zu schreiben
ist Kleemann aber nicht genug, darum arbeitet er derzeit an der Erstellung
eines Hörbuchs zu »Malindi«, das er zusammen mit dem Schauspieler Martin
Gruber (»Sturm der Liebe« und »Die Bergwacht«) einlesen wird. Gruber, der
mit Kleemann befreundet ist, lebt ebenfalls in Harlaching. Da dieser aber
schon wieder in Ramsau an neuen Folgen für »Die Bergwacht« dreht, wird sich
dieses Projekt noch eine Weile hinziehen. »So ein Hörbuch liest man nicht
einfach herunter, damit es spannend wird, sondern im Prinzip spielt man es«,
erläutert Martin Gruber die Vorgehensweise.
Aber Kleemann hat Blut
geleckt, will bald mit der Arbeit für einen neuen Krimi beginnen. »Gut
möglich, dass auch Marc Kessler wieder darin vorkommen wird«, erklärt er
schmunzelnd. Auch verfilmen ließe sich der Stoff gut, sein Kollege Martin
Gruber wäre übrigens die Idealbesetzung für seinen Helden, findet dieser.
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