(05/2010) | FERNSEHWOCHE
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Als ich 23 Jahre alt war, bin ich mit 1500 Mark in der Tasche nach Amerika gegangen. Mein Ziel: New York City. Dort wollte ich als Schauspieler arbeiten. 1. Beachte die kleinen Dinge im Leben Es sind nicht immer die ganz großen Ereignisse, die unser Leben glücklich machen. Natürlich schöpfe ich viel Kraft aus meiner Beziehung und meinen Freundschaften. Aber manchmal ist es auch ein Film, der mich berührt, eine nette Begegnung auf der Straße, ein freundlicher Kellner im Restaurant, der einen Tag verschönert. Man muss nur die Augen dafür offenhalten. 2. Jemanden zu lieben heißt, jemanden so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat Ich finde, man muss die Menschen so annehmen, wie sie sind. Man kann sie nicht ändern. Statt ständig auf die negativen Eigenschaften eines Menschen zu schauen, auf seinen kleinen Fehlern herumzureiten, sollte man das Positive in den Vordergrund rücken. Ich glaube, wie Menschen auf uns wirken, hängt stark davon ab, wie wir selbst auf sie zugehen. Das habe ich auch im Schmelztiegel New York gelernt: eben auch andere Kulturen und Sitten zu respektieren. 3. Habe eine Vision Als ich in New York war, gab es viele Momente, in denen ich gezweifelt habe. "Was mache ich überhaupt hier? Wie ist das zu schaffen?" Aber es hat geklappt. Weil ich eine Vision hatte. Egal wie absurd die ist, man muss von sich aus daran glauben können. Es darf nichts sein, was einem von außen auferlegt wurde. Kein Ziel, das andere für uns gewählt haben. Nur so kann man auch Rückschläge verkraften. 4. Neugier ist der Motor des Lebens Wache Augen, offene Herzen - das ist wichtig. Sich auch mal auf scheinbar unwichtige Dinge zu konzentrieren und alle Ablenkungen zu Seite zu schieben, hält den Geist wach. Während meiner Zeit in den USA habe ich auch in der Altenpflege gejobbt. Ich habe mich um Mr. Johnson gekümmert. Er war 85 Jahre alt, halbseitig gelähmt und ein echter Patriarch. Aber mit einem guten Herzen. Er war neugierig auf die Visionen, dich ich hatte und hat immer gesagt:"Talente muss man fördern." Er hat mich sehr geprägt. Genau wie ein alter Studienfreund von mir, der mittlerweile Opernsänger ist. Ich habe ihn immer dafür bewundert, wie interessiert er an allem ist. Er hat mir die Augen geöffnet für eine Weisheit: Es gibt im Leben mehr als nur eine Geschichte. |
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